Who’s afraid of who? Mit Virgina Wolf ist der junge Musiker, um den es geht, nicht verwandt – und ich mache jetzt hier auch keine blöden Witze über Gitarristen, die Angst vor anderen, besseren, schöneren, schnelleren, jüngeren oder cooleren Artgenossen haben. Denn hier geht es um Damian Wolf und extrem gute Musik von einem 19jährigen Sänger & Gitarristen aus Annapolis, Maryland. Und um einen Künstler der eines ganz sicher kapiert hat: Do your own thing! Denn Kunst kommt bekanntlich von Mache(r)n.
Noch schöner ist, wenn einen ein Vater, der selbst ein guter Musiker ist, auf seinen Sohn hinweist: „… wollte Dir das schicken. Mein Sohn Damian hat das gemacht, alleine. Written, played, sung, recorded, mixed und mastered, cover art, alles. Das hat er sich in den letzten 2 Jahren selbst beigebracht. Hoer mal rein wenn Du Zeit hast: damianwolfmusic.bandcamp.com/album/flying-colors – ist auf allen Plattformen. LG aus dem Land der Superhelden 😉“
OK, da haben also mindestens drei Leute einen guten Job gemacht: Erst die Eltern und jetzt Damian Wolf selbst, denn ,Flying Colors‘ ist ein mehr als gelungenes Rock-Album. Energetisch, mit sehr coolen Gitarren-Sounds, intelligenten Arrangements die aber nicht auf dicke Hose machen, eigenwilligen Texten und einem Gesang, der sehr unique rüberkommt.
,Flying Colors‘ startet fulminant mit ,Mariana Trench + Faceplant‘ einem knapp achtminütigen Song, der voller Energie und Tiefe ist, eine dieser hypnotischen Rock-Nummern, die dich einsaugen. Erst denkt man, die Vocals sind zu leise – aber nach zwei Minuten ist man in dieser Klang-Ästhetik zuhause, versteht den Mix und fliegt mit der Musik.
DAMIAN WOLF MACHT ALTERNATIVE ROCK & MEHR
Sänger & Gitarrist Damian Wolf macht, wie seine Bandcamp-Tags veraten „alternative-rock indie-rock post-hardcore progressive-rock“, wobei er die mittlerweile auch schon traditionellen Genre-Zutaten immer wieder mit schrägen, eigenen Gitarren-Licks und Arrangement-Tricks würzt. Beim Genuss von ,Flying Colors‘ musste ich mal an Devin Townsend denken, ein bisschen an Deftones oder The Smashing Pumpkins auf Marschierpulver – aber drei Takte weiter spürst du, dass hier jemand wirklich sein eigenes Ding durchzieht. Der Titel-Track ,Flying Colors‘ ist der absolute Knaller! Und ich mag die Gitarren von ,Juicer‘,Brutus‘ und ,I Know What They’ll Say‘, und so ein freakiges Solo wie in ,Estranged‘ muss man sich erst mal trauen – eigentlich ist jeder der sieben Album-Songs ein Knaller, und dazu gibt’s noch zwei „Early Versions“. Damian ist übrigens auch Knaggs Guitars Endorser, neben Größen wie Larry Mitchell, Eric Steckel, Michael Voss oder Billy-Idol-Gitarrist Steve Stevens.
Ich staune. Habe ja schon so einige gute Leute erlebt, aber dieses Debüt macht atemlos. Ein absolut spannendes, geschmackvolles Rock-Album, das auch handwerklich mehr als gelungen ist: Damian Wolf hat eine Zukunft, ganz egal ob als Musiker, Songwriter, Produzent, Engineer und/oder Gitarrist. R.E.S.P.E.C.T.!
DAMIAN WOLF LIVE
Wer Anfang November zufällig in den USA ist, kann den jungen Künstler in Stevensville, Maryland, 200 Meilen südlich von New York, live erleben: “ Exciting news! I’ll be playing my first show at Cult Classic Brewing Company in Stevensville, MD on Thursday, November 7th! Tickets are $10 and doors will be open at 6:30 – showtime at 7:00. We’ll also be selling merch and promo items there and will be playing the entirety of my new album, Flying Colors, so come out to hear some alt rock! Follow the link in my story or in my LinkTree to purchase your tickets now! Tickets here!“
PALEBLUEICE 