DIRK JUNGBLUTH WALNUT STRAT VON 2004

DJ DIRK JUNGBLUTH WALNUT Stratocaster Modell 2004

Als jahrhundertelanger Fan der legendären Fender Rosewood Telecaster von George Harrison liebe ich E-Gitarren, die aus dunkleren Hölzern gefertigt wurden. Und was zur Tele passt, sollte doch auch auf der Stratocaster gut aussehen, dachte ich immer schon und machte mich auf die Suche nach einer Rosewood- oder Walnut-Strat.

Auf braungebeizte Fender ST62-Modelle made in Japan hatte ich keine Lust, auch nicht auf CS-Ware wie die zwischen 5000 und 6500 Euro gehandelten Fender Masterbuilt 1969 Rosewood Stratocasters, Repliken einer Gitarre, die der amerikanische Hersteller angeblich Anfang 1970 dem neuen Superstar Jimi Hendrix überreichen wollte – dazu kam es aber nie. Nachdem diverse angebotene Bastelmodelle auch nicht wirklich überzeugten, wollte ich schon aufgeben. Dann fand ich aber irgendwann im Netz ein Foto meiner Traumgitarre, das mich wiederum auf die Website des Mülheimer Gitarrenbauers Dirk Jungbluth führte, der seit 1988 aktiv ist. Dort las ich Folgendes:

DJ DIRK JUNGBLUTH WALNUT Stratocaster Modell 2004

„Walnüsse mit Blattgold. Zurück in die frühen ’80er, als die Walnut Strat als ,Top of the Line‘ gehandelt wurde. Ich habe dieses Thema mit der wunderschönen Strat aus amerikanischem Walnuss aufgegriffen. Der einteilige Korpus und der Hals sind aus diesem Holz. Die Hardware ist goldfarbig und als Sahnehäubchen: Die Pole des Häussel Blues Sets sind blattvergoldet! Ein Strat-Ton, der seines gleichen sucht.

+ Technische Daten
Korpus: einteilig am. Nuss
Hals: einteilig mit Cocobolo Griffbrett
Mechanik: Schaller M6 mini, goldf.
Steg: Gotoh Vintage Vibrato ; goldf.
PUs: Häussel Blues Set m. Baseplate (Steg-PU)
Elektrik: CTS Potis; Push/Pull f. Steg on/off
Case: Rechteck, schwarz
Preis: 1.500 Euro“

„Da stimmt doch alles“, dachte ich und war mir sicher: „Die ist schon weg.“
Ich griff trotzdem zum Telefon und lernte so einen sehr freundlichen, kompetenten und humorvollen Menschen kennen, der auch noch großartige Gitarre baut. Denn nachdem wir einen Termin vereinbart hatten und ich ein paar Tage später in Dirk Jungbluths Showroom-Wohnzimmer stand, hielt ich eine hervorragend verarbeitete E-Gitarre in der Hand, die trotz ihres Alters (Baujahr 2004) in absolutem Top-Zustand war. Trocken angespielt hatte sie alles, was mir gefiel: schöne Resonanz, moderates Gewicht, einen Hals mit unauffälligem Profil auf dem man sich sofort zu Hause fühlt – und einfach ein sehr schön gemasertes Holz.

An den Amp angeschlossen schwächelte für meinen Geschmack die .009er-E-Saite etwas im Gesamtklangbild; ein gelegentlich auftauchendes Strat-Problem, das in der Regel mit einem .010er- oder noch besser einem .011er-Saitensatz aus der Welt zu schaffen ist. SRV-Fans erhöhen auf .013 – kein Problem, wenn man das Händchen dafür hat.

Der Sound von Dirk Jungbluths Walnut-Gitarre war vom ersten Ton an großartig, Harry Häussels ,Blues Set‘ ( www.haeussel.com ) machte einen tollen Job, und die Option mit einem Push/Pull-Poti den Steg-Pickup in jeder der ersten drei Positionen des 5fach-Pickup-Wahlschalters mit zu aktivieren, brachte noch mal etliche Pluspunkte. Was für ein tolles Instrument!

Eine Strat aus Mülheim/Ruhr, wer hätte das gedacht: Unkonventionell wie Helge Schneider, Ralph Morgenstern und Christoph Schlingensief, und außerdem cool, intellektuell, gutaussehend und/oder ab sofort immer im Einsatz wie Carolin Emcke, Naomi Schenck und Carola Holzner – alles übrigens Söhne & Töchter dieser eigenwilligen, kreisfreien Großstadt im westlichen Ruhrgebiet Nordrhein-Westfalens. Diese Gitarre ist jedenfalls nicht mehr zu haben; weder bei Dirk, noch bei mir. Aber vielleicht baut er dir ja eine. 😉

KONTAKT
Dirk Jungbluth
Goethestr. 2
45468 Mülheim
www.die-saite.de

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