INSIDE OUTSIDE BESIDE: JAZZ-GITARRIST JOHN SCOFIELD ALS SIDEMAN

Keine Frage: Dieser Musiker gehört zu den wichtigsten Gitarristen der Jazz-Historie. John Scofield (*1951) hat aber in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur eine Unmenge eigener Alben zwischen swingendem Bop, Modern Jazz, Groove-Funk und Fusion veröffentlicht, auf die wir im Rahmen vieler Interviews immer wieder hingewiesen haben. Der überzeugte Ibanez-AS200-Player war in den vergangenen Dekaden auch auf zahlreichen Alben anderer Künstler als Gastmusiker oder Band-Mitglied zu erleben. Hier ein Überblick, der weder komplett noch objektiv sein will, sondern einfach ein paar Hörtipps für hervorragende Musik verschiedener Stilrichtungen liefern möchte – für alle, die John Scofield in seiner ganzen Komplexität, Vielseitigkeit und vor allem künstlerischen Offenheit entdecken wollen.

Scofield straight ahead

Wer auf modern swingenden, pulsierenden und energetischen Jazz steht, ist eigentlich mit allen Scofield-Aufnahmen gut bedient, an denen der Trompeter Tom Harrell, Schlagzeuger Adam Nussbaum, die Bassisten Steve Swallow, George Mraz und Wayne Dockery oder Pianist Richie Beirach beteiligt waren – alles absolute Weltklasse-Musiker. Hier ein paar Empfehlungen aus dem Jazz-Bereich:

● Albert Mangelsdorff: Munster Jazz Festival (1988; Scofield ist hier in drei Duetten mit dem Posaunisten Mangelsdorff zu hören)

● Bennie Wallace: Art of The Saxophone (1987), Bordertown (1987), Sweeping Through the City (1984), Twilight Time (1985)

● Chet Baker: You Can’t Go Home Again (1977) 

● Chet Baker & Gerry Mulligan: Live @ Carnegie Hall (1974) 

● Dave Liebman: Doin‘ It Again (1979), If They Only Knew: (1980, beide mit A. Nussbaum/dr, R. McClure/sax, T. Hino/tp)

● Eero Koivistoinen: Picture In Three Colours (1983, mit J.DeJohnette/dr, J.McNeely/p, T. Harrell/tp)

● George Adams/Don Pullen: Live @ Montmarte (1985)

● George Adams: More Sightings (1984)

● Hal Galper: Ivory Forest (1979, mit A. Nussbaum/dr, W. Dockery/b)

● Jim McNeely: East Coast Blow Out (1989, mit Adam Nussbaum/dr, Marc Johnson/b, WDR BigBand)

● Joe Henderson: Quiet Now (1999, mit  Christian McBride/b, Herbie Hancock/p); So near, So far (1992, mit Al Foster/dr, Dave Holland/b)

● John Patitucci: Now (1998, mit Michael Brecker/ts; Bill Stewart/dr)

● Mack Goldsbury: Anthropo-Logic (1981)

● Martial Solal with Lee Konitz: Four Keys (1980)

● McCoy Tyner: Things Ain’t What They Used To Be (1989)

● Mose Allison: The Earth Wants You (1994) 

● Motohiko Hino: It’s There (1993, mit Mike Stern/g, Steve Swallow/b, Terumasa Hino/tp)

● Niels-Henning Oersted Pedersen: Dancing On The Tables (1979) 

● Pablo Held: The Trio Meets John Scofield (2014)

● Pat Peterson: Pat Peterson (1982)

● Paul Bley Group: Hot (1985, mit A. Nussbaum/dr, B. Altschul/dr, G. Mraz/b, Steve Swallow/b)

● Peter Erskine: Sweet Soul (1991, mit Joe Lovano/ts, Marc Johnson/b, Randy Brecker/tp)

● Peter Warren: Solidarity (1982, mit J. DeJohnette/dr))

● Richie Beirach: Some Other Time (1989, mit A. Nussbaum/dr, G. Mraz/b, M. Brecker/ts; R. Brecker/tp)

● Ron McClure: Descendants (1980, mit  Tom Harrell/tp); Home Base (1987)

● Roy Haynes: Love Letters (2003, mit Dave Holland/b, Christian McBride/b

● Steve Swallow: Swallow (1991, mit Carla Bley/org, Hiram Bullock/g)

● Terumasa Hino: May Dance (1977, mit Ron Carter/b, Tony Williams/dr)

● Tom Harrell: Stories (1988)

Jazz & Rock

Klassischen 70er-Jahre-Jazz-Rock und 80er-Miles-Pop hat John Scofield auf den folgenden legendären Alben gespielt:

● Billy Cobham: A Funky Thide of Sings (1975), Inner Conflicts (1978), Life And times (1976)

● Billy Cobham/George Duke Band: Live in Europe (1976)

● Jeremy Steig: Firefly (1977, mit Steve Gadd/dr, Gary King/b)

● Miles Davis: Decoy (1983), Star People (1983), You’re Under Arrest (1985)

John Scofield mit Gitarristen

Dann gibt es noch eine Handvoll hörenswerte Aufnahmen von John Scofield mit anderen Gitarristen:

● Marc C Johnson: Bass Desires (1985), Second Sight (1987, beide mit Bill Frisell)

● John Abercrombie: Solar (1982)

● Larry Coryell: Tributaries (1978)

● Gov’t Mule: The Deep End, Volume 1

● Gov’t Mule Feat. John Scofield: Sco.Mule (2015) mit Warren Haynes

Scofields unbekannte Original-Alben

Und für alle, die die am wenigsten bekannten, aber besten und jazzigsten Scofield-Original-Alben aller Zeiten immer noch nicht kennen:

● East Meets West (1977) wurde vom 12–18. August, 1977 aufgenommen und ist Scofields Solo-Debüt. Es wurde 1980 wiederveröffentlicht als ,John Scofield‘.

● Live (1977). Diese Aufnahmen mit George Mraz/b, Joe LaBarbera/dr & Richie Beirach/p, erschienen bei Enja, entstanden am 4. November 1977 im Münchener Jazz-Club Domicile.

● Rough House (1979, ebenfalls bei Enja, mit Adam Nussbaum/dr, Hal Galper/p & Stafford James/b)

● Eigentlich fast auch ein Scofield-Album ist Hal Galper: Ivory Forest (1979, mit A. Nussbaum/dr, W. Dockery/b)

● Bar Talk (1980, mit Steve Swallow/b und Adam Nussbaum/dr)

Viel Spaß beim Entdecken! ■

STORY & FOTOS: LOTHAR TRAMPERT

close-alt close collapse comment ellipsis expand gallery heart lock menu next pinned previous reply search share star