

Phoenix? Nein, nicht die Stadt in Arizona, die ist etwas älter. Es geht um Deck D’Arcy, Thomas Mars und Christian Mazzalai, die 1991 ihre erste gemeinsame Band gründeten. 1995 kam Laurent Brancowitz dazu und seit 1997 nennt sich die Band Phoenix. Damals hatte ihre Freunde Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter schon Daft Punk gegründet – und einen ersten Hit. Phoenix brauchten noch etwas Zeit: Im Jahr 2000 wurde das Debüt ,United‘ veröffentlicht, erst nur ein kleiner Indie-Erfolg, später dann ein vor allem unter Musikern einflussreiches Album. 2004 folgte ,Alphabetical‘, der Rest ist Pop-Geschichte.
Seit ein paar Monaten höre ich immer wieder Phoenix, ohne Phoenix zu hören. Die wunderbaren Parcels, eine seit 2015 in Berlin lebende australische Band mit engen Verbindungen nach Frankreich, sind schon länger auf einem, für meinen Geschmack, sehr kreativen Post-Phoenix-Trip. Sie sind nicht die Einzigen. Damals spielte die ehemalige Hamburger Schüler-Band Pool schon als Tour Support der britischen Formation The 1975. Und auch Jeremias aus Hannover machten Mitte der 10er-Jahre erste Gehversuche um sich dann 2018 unter diesem Namen u.a. als Opener für Giant Rooks und OK Kid nach vorne zu spielen. Ihr im Mai 2021 erschienenes Album ,Golden Hour‘ schaffte es sogar für eine Woche in die Top 10 der deutschen Album-Charts – was immer das noch bedeuten soll.
Und jetzt höre ich sie alle immer wieder, fast nebeneinander im Radio, und denke immer nur an die 25 Jahre jungen Phoenix.
Die neue Popmusik ist alt geworden.